Geschichte     Kapitelübersicht  

 

 

Daten der Gemeinde in Schlagzeilen.

1698 Graf Johann Philipp von Ysenburg-Büdingen übergibt an Capitain de Calmelz die ersten Privilegien.
1699 Gründung der Gemeinde (Bis 1718 durfte sie den gottesdienstlichen Raum der deutsch-reformierten Gemeinde mitbenutzen. Erst die Schloßkapelle; ab 1703 die neuerbaute (1943 zerstörte) Schloßkirche).
1705 Zweite „Rechte und Privilegien“ für die „Neu- Gemeinde“.
1706 Bau des ersten Pfarrhauses.
1713 Graf Johann Philipp schenkt der Gemeinde das Grundstück für die eigene Kirche. Es lag damals am Stadtrand.
1717 Der Grundstein für die Kirche wird gelegt. Zur Finanzierung dienen ein großzügiger Zuschuß des Grafen, Spenden der reformierten Gemeinden in Frankfurt und Hanau und eine große Hypothek, die die Gemeinde auf das Pfarrhaus aufnimmt.
1718 Der erste Gottesdienst in der eigenen Kirche. Sie ist heute in ihrer typisch hugenottischen Scheunenform die älteste Kirche im Stadtbereich.
1736 Witwe Pomarede stiftet der Gemeinde zwei silberne Abendmahlskelche.
ca. 1740 Fürst Wolfgang Ernst I. verhindert die Auflösung der Gemeinde, indem er weitere Übertritte in die deutsch-reformierte Gemeinde verbietet.
1750 Ein eigenes Schulhaus wird gebaut. Die ersten deutschen Familiennamen sind in den Registern zu finden.
1751 Die Kirche erhält eine kleine Hausorgel. Bis dahin hatte – wie in reformierten Gemeinden üblich – ein Vorsänger den Gemeindegesang geleitet.
1782 Durch das Romagnac’sche Testament erhält die Gemeinde das heutige Pfarrhaus – und verkauft das bisherige.
1818 Fürst Carl von Hessen-Darmstadt hebt – bis auf die kirchlichen Vorrechte – die 1705 erlassenen „Rechte und Privilegien“ auf.
1819-1825 Pfarrvakanz. Die deutsch-reformierte und lutherische Gemeinde Offenbachs setzen alle Hebel in Bewegung, um die Auflösung der Französisch-Reformierten Gemeinde zu erreichen. Die Französisch-
Reformierte Gemeinde Frankfurt beschreitet den Rechtsweg, um an das Romagnac’sche Vermächtnis zu kommen.
1826 Erste Predigt in deutscher Sprache.
1836/37 Erste Kirchenheizung in Hessen.
1838 Die Kirche erhält eine 13-registrige Walcker-Orgel (Grundbestand der heutigen Orgel).
1865 Die durch die gräfliche Behörde 1853 angeordnete Kirchenrenovierung muß wieder aufgeschoben werden, da für das zur Versteigerung freigegebene Pfarrhaus nicht das von der Behörde festgesetzte Mindestgebot eingeht.


1874/75 Erste Renovierung der Kirche. – Sie erhält eine neobarocke Fassade. – Der Fürstenstuhl wird entfernt.

Das Wappen der Gemeinde

1894 Die Kirche erhält gemalte Fenster, Kassettendecke, Fries.
1899 200-jähriges Gemeinde-Jubiläum. Festschrift:„Geschichte der französisch-reformierten Gemeinde zu Offenbach am Main“von Adolf Lehn.
1903 An Stelle des Gemeinde-Wappens wird über der Kanzel das Ölgemälde „Christus mit den Emmausjüngern“ aufgehängt.
1905 Erweiterung der Orgel durch die Firma Walcker auf den heutigen Registerbestand. Die Disposition wurde allerdings bei späteren Renovierungen mehrfach geändert.
1906 Erste Abendmahlsfeier mit Einzelkelchen.
1913 Im Zuge der Renovierung erhält die Kirche elektrisches
Licht und eine Gasheizung. Antependien werden angeschafft und die Wände ausgemalt.
1919 Zum ersten Mal in Hessen: Durch Ergänzungswahl kommen zwei Frauen in den „Kirchenvorstand“. (Das offizielle Kirchengesetz ergeht erst drei Monate später).
1920 Der erste Kindergottesdienst. Beginn mit 4 Helferinnen und 50 Kindern.
1924 Fast 600 Gemeindeglieder im Jahr des 225-jährigen Bestehens.
1932 Die Kirchenleitung stimmt der Neubesetzung der Pfarrstelle nur unter der Bedingung zu, daß ein Pfarrer gewählt wird, der der Gemeinde entsprechend ihrem Bekenntnisstand dient.
1934 Das die Gemeinde leitende Gremium wird wieder bewußt „Presbyterium“ genannt.
1943 Kirche und Pfarrhaus werden am 20. Dezember stark beschädigt.
1946 Am 23. Juni wird das erste Presbyterium nach dem Krieg gewählt. Ab 6. Oktober ist im wiederhergerichteten Amtszimmer wieder regelmäßig Gottesdienst.
1947 Erste provisorische Renovierung der Kirche. Das Bild über der Kanzel wird gegen ein Harmonium getauscht.
1949 Festgottesdienst zum 250-jährigen Gemeinde-Bestehen. Die Gemeindeversammlung wählt Presbyterium und Diakonie.
1953 Innen- und Außenrenovierung der Kirche.
1954 Die Orgel wird durch Firma Steinmeyer wieder instandgesetzt. Die Kosten werden durch einen namhaften Betrag des französischen Hochkommissars, durch eine Beihilfe der Landeskirche und durch große Opfer der Gemeinde aufgebracht.
1970 Innenrenovierung der Kirche.
1975 Außenrenovierung der Kirche und Renovierung des Pfarrhauses. Die Stadt Offenbach übernimmt einen wesentlichen Teil der Kosten.
1981 Ein verlorengeglaubter Abendmahlskelch taucht in einem Auktionskatalog auf. (Einer der 1736 gestifteten Kelche war 8 Jahre zuvor zur Reparatur in ein Geschäft gegeben worden, das dann Konkurs machte).
1982 Große Renovierung der Orgel durch die Firma Förster & Nicolaus.
1983 Nach 8-jähriger Pfarrvakanz wählte die Gemeindeversammlung den bisherigen Spezialvikar zum Inhaber der Pfarrstelle. „Cantate Domino“ (Straßburg) singt in unserer Kirche französische Psalmenkompositionen.
1989 Die Vorarbeiten für den S-Bahn-Bau beginnen mit dem Abriß der angrenzenden Gebäude zur Berliner Straße hin.
1990 Der Schriftteppich mit der Frage 1 des Heidelberger Katechismus wird über der Kanzel angebracht. (Entwurf: Prof. Karlgeorg Hoefer Ausführung: Frau Ingeborg Richter) Erste Gemeindefreizeit. Krippenspiel mit 6 erwachsenen Darstellern.
1991 Das Parterre des Gemeindehauses wird umgebaut, so daß es eine eigene Gemeindeküche gibt.
1992 Im Partnerschaftsgottesdienst mit der Koreanisch Evangelischen Gemeinde Frankfurt werden zwei Kinder getauft. Der Hof des Gemeindehauses erhält ein neues Gesicht: eine Hofreite mit mehreren Räumen – davor eine Fläche, die mit Kopfsteinpflaster befestigt ist.
1993 Das Gemeindehaus wird Teil der Baustelle„Stadtforum“. Am 20.12. beginnt die erste Aktion „Essen und Wärme für Bedürftige“ im Gemeindehaus.
1994 Da der Gemeindepfarrer (mit der zweiten Hälfte seines Dienstauftrages) ab 1.8. zugleich für die Geistig-Behinderten-Seelsorge im ev. Dekanat zuständig wird, wird diese übergemeindliche Arbeit noch stärker in der Gemeinde verankert.
1995 Nach langer Zeit wird wieder ein Gottesdienst in französischer Sprache gehalten.
1996 Nach Abschluß des S-Bahn-Baus und der Errichtung des Stadtforums werden die Schäden, die an der Kirche entstanden sind, durch eine Außenund Innenrenovierung beseitigt.
1997 Zwei im 2.Weltkrieg zugemauerte Fenster des Gemeinderaumes werden wieder geöffnet.
1998 Die „Fraternité Huguenote“ wird von den Presbyterien der reformierten Gemeinde Marsillargues (Frankreich) und unserer Gemeinde in Marsillargues unterzeichnet.
1999 300-jähriges Bestehen der Gemeinde

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